Foto: © Oleksiy Makovetsky
Iwano-Frankiwsk
Juri Andruchowytsch
*1960 in Iwano-Frankiwsk, dem früheren galizischen Stanislau. Autor von Romanen, Gedichten, Essays. 1985 Mitbegründer der legendären Performance-Gruppe Bu-Ba-Bu. Seinen literarischen Durchbruch in erlebte Andruchowytsch mit dem Essayband Das letzte Territorium (2003). Darin begründete er die »Karpatologie«, eine ironisch-nostalgische Archäologie des versunkenen Kulturraums Mitteleuropa. Im Zeichen des Karnevals und der Arabeske stehen auch seine Romane Moscoviada (2006), Zwölf Ringe (2007), Geheimnis (2008) und Perversion (2011). Er ist Herausgeber der Anthologie Euromaidan. Was in der Ukraine auf dem Spiel steht, Suhrkamp 2014. Seine Städteporträts, 2016 als Kleines Lexikon intimer Städte. Autonomes Lehrbuch der Geopoetik und Kosmopolitik bei Suhrkamp Insel erschienen, enthalten eine literarische Darstellung von Charkiw (siehe Lektüre). Andruchowytsch wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, zuletzt mit dem Hannah-Arendt-Preis 2014 und der Goethe-Medaille 2016.
Stand: 2019