Ein paar Minuten später wurde es in unserer großen Wohnung still. Durch die hölzernen Fensterrahmen drangen hin und wieder morgendliche Hauptstadtgeräusche in das Zimmer – der Lärm von Autos, der Wind, der mit den Metalldächern kämpfte, die Stimmen von Menschen, das Hundegebell. Der Fußboden war sauber, das gestrige Licht der Liebe, das sich auf dem Parkett ausgebreitet hatte, verbarg sich nunmehr in den Ritzen, versteckte sich dort vor uns. Wir hatten uns schon eilig auf den Weg gemacht, waren ausgeflogen, Kyjiw zum Sündigen zu zwingen. Faulheit wusch nach unserem gemeinsamen Frühstück schnell das Geschirr ab, rührte dann einen Kuchenteig an und holte Teigplatten für eine Lasagne aus dem Gefrierschrank. Dann fing sie an, die Wohnung aufzuräumen. Als ich gerade erst hier zu arbeiten angefangen hatte, konnte ich nicht verstehen, wie sie es schaffte, derart viele Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Tatsächlich waren wir eben Faulheit für unsere tadellos aufgeräumte Wohnung, für die immer frischen Rosen auf meinem Tisch, für das leckere Essen im Kühlschrank, für die sauberen Klamotten im Schrank zu Dank verpflichtet. Neben ihrer Arbeit schaffte sie es außerdem noch Bücher zu lesen, Filme zu schauen, sie ging in ihrer Menschengestalt sogar auf unterschiedliche Konzerte und Ausstellungen. Später erst verstand ich, woher diese Sünde die Kraft für all das nahm. Natürlich – von Menschen, die ihre Energie verschwendeten. Jede abgetötete Idee, Initiative oder Träumerei machten Faulheit stärker.
Andererseits kämpft jede von uns schönen Sünden, die einmal die Früchte der eigenen Arbeit gesehen hat, immer dagegen an, in ihre eigene Falle zu tappen und ihren gebrochenen Klienten zu ähnlich zu werden.
Oft denken die Menschen, dass die Sünden zu ebenden Lastern neigen müssen, die sie selbst hervorrufen. Völlerei müsse also dick sein und immer ein paar Sandwiches in der Hand halten, Wut hexenartig über jeden hinwegfegen, der ihr in den Weg kommt. Und Faulheit müsse eben den ganzen Tag auf dem Sofa sitzen. In Wahrheit stimmt das alles nicht. In Wahrheit ist es umgekehrt. Wollust in etwa hat große Angst vor jedweden Drogenexperimenten. Sie hat Junkies sterben sehen, die sich langsam oder auch schnell zu Grunde richteten, die ausbrannten und dann verrotteten. Wie sie sich verloren, wie sie selbst das Loch aushoben, das sie dann verschlucken sollte. Deshalb hat Wollust inzwischen Angst vor Drogen, sogar vor Alkohol, sogar vor Zigaretten. Wir trinken manchmal Rotwein, wir mögen seinen Geschmack, aber ihr ist das zuwider. Und Faulheit hält man für eine Müßiggängerin. Dabei ist sie es, die hier ständig in Bewegung ist.
Sie liebt es, Ideen zu vernichten. Kommt und zerschießt sie mit dem Maschinengewehr. Oft reicht eine Berührung ihres Fingers, und so eine Idee zerplatzt wie eine Seifenblase. Manchmal findet sie Gefallen daran, eine Idee in kleine Stücke zu sägen, ganz langsam und schmerzhaft. Und manchmal tötet sie sie innerhalb einer Sekunde mit ihrem Revolver. Mitunter verbrennt die Sünde eine Idee bei lebendigem Leib, und mitunter führt sie Abtreibungen noch im Kopf durch – so sterben Ideen bereits im Embryonalstadion, und der Menschheit entgehen all die famosen Gemälde, Bücher, Apps, Webseiten, Cafés, Restaurants, Spielzeuge, Unternehmen, wissenschaftlichen Entdeckungen und Medikamente. Sogar die Liebe kann Faulheit töten.
Wie viele Ideen sie doch schon auf den Friedhof gebracht hat! Faulheit macht schöne Mädchen hässlich. Faulheit macht erfolgreiche Männer zu Verlierern. Faulheit liebt es, sich als Stabilität auszugeben, den Menschen einzuflüstern, dass sie es doch geschafft haben und sich zurücklehnen können. Faulheit liebt Stillstand. Sie stellt das Leben still, das Wachstum und die Bewegung. Sie versichert den Menschen, dass ihnen der Stillstand Erholung bieten wird, aber eigentlich beginnen die Menschen dann ein Spiel gegen die Natur. Alles Lebendige muss sich immer weiterbewegen, Faulheit zwingt es zum Stillstand. Aber selbst hat sie Angst, sich auch nur eine Minute hinzusetzen, immer drängt es sie weiter. Sie hat doch noch so viel Arbeit.
Nachdem sie den Staub von den Küchenregalen gewischt hatte, band sie ihr kurzes Haar zu einem Knoten zusammen und holte den Kuchen aus dem Ofen. Genau in diesem Moment öffnete Alexander ein Auge. Sein Blick fiel auf den Bartisch, das Bücherregal, die Beistellmöbel, auf Faulheit, wie sie in der Küche herumwerkelte, und die Sonne im Fenster. Er wollte aufstehen, aber stattdessen drehte er sich noch einmal um und schloss sein Auge wieder. Er wollte nicht aufwachen, er wollte nicht einmal etwas essen. Nicht einmal denken wollte er. Außer Schlaf interessierte ihn nichts. Die Kraft der Sünde begann auf ihn zu wirken. Meine Freundin bestrich derweil den Kuchen mit Sahnecreme und stellte ihr kulinarisches Meisterwerk anschließend auf das Fensterbrett. Und dann begann Faulheit erneut durch die Wohnung zu tigern, Staub zu wischen, Blumen zu gießen, Böden zu putzen. Je schneller sie sich dabei bewegte, desto tiefer versank Alexander in seinem Lebensunwillen, desto mehr fühlte er sich auf dem Sofa wie ein großes Stück Fleisch. Kling! Endlich machte die Sündin halt und holte die Lasagne aus dem Ofen. Wann sie es geschafft hatte, sie da reinzustellen? Ihre Fähigkeit, alles gleichzeitig hinzubekommen, versetzte uns immer wieder in Staunen. Sie schnitt die Lasagne in Stücke und trug sie rüber zu dem gläsernen Beistelltisch neben dem Sofa. Sie setzte sich neben Alexander in einen Sessel und sagte:
„Wake up!“
Alexander öffnete ein Auge. Zum Sprechen war er zu faul. Meine Freundin hatte ganze Arbeit geleistet.
„Jetzt wach schon auf! Ich habe dir eine leckere Lasagne und grünen Tee gemacht. Grünen Tee magst du doch?“
„Wo bin ich?“, brachte Alexander schließlich hervor.
„Schalt dein Hirn ein!“
„Das Mädchen aus der Bar… Sie… Ich habe gestern anscheinend einen zu viel getrunken. Wo ist das Mädchen? Alexandra…“
„Alexandra? Ach, die Alexandra... Mich kannst du Lina nennen. Lina wie die Kostenko. Und Alexandra ist arbeiten. Sie hat gebeten, nach dir zu sehen, damit du dich nicht vom Acker machst. Aber du bist zu faul zum Fliehen, oder?“, sagte sie mehr zu sich selbst, schließlich wusste sie, dass es Alexander schwer fiel zuzuhören, er wollte nur liegen und schweigen. „Erzähl mir, wie ist das? Nichts zu wollen. Einfach dumm auf dem Sofa rumzuliegen, wo um dich rum eine Million Möglichkeiten warten. Ich wollte das schon immer einen Menschen fragen. Wie ist das? Die Welt zu verpassen, weil dein Hintern am Sofa festklebt? Wenn ich ein Mensch wäre, dann würde ich in die Welt der Möglichkeiten und Chancen eintauchen. Ich würde gierig nach ihnen greifen, sie aussähen wie Karotten im Garten, sie mit meiner Arbeit gießen und warten, bis sie dann ihre Köpfchen herausstrecken. Ich würde mich über meine Erfolge freuen. Würde die Früchte meiner Arbeit in die Zukunft investieren. Würde nie Halt machen. Aber ihr… Ihr schwimmt mit dem Strom und seid sogar zum Rudern zu faul.“
„Wer bist du? Ich fange an mich an etwas zu erinnern…“
„Was spürst du in dir? Hast du Wünsche? Spürst du ein Verlangen?“
„Ich… Spüre… Ich fühle nichts.“
Faulheit beobachtete Alexander lächelnd und genoss das Ergebnis ihrer Arbeit. Sie war sehr zufrieden mit sich, machte ihr kurzes Haar auf, das sie während des Aufräumens hochgebunden hatte, und streckte sich aus, im süßen Bewusstsein dessen, dass ihr ein weiterer kleiner Sieg über einen Menschen gelungen war. Das war, was sie erreicht hatte. Mit ihrem Wesen sein Verlangen zu töten. Faulheit tötet die Frucht meiner Arbeit – die Leidenschaft. Faulheit besucht oft verliebte Paare. Wir tauschen gerne sarkastische Blicke miteinander, wenn unser Blick zwei leidenschaftlich Verliebte streift, die meinen, dass ihr Feuer nie erlöschen wird. Faulheit lacht dann und zwinkert mir zu, und ich verstehe, verlasse die beiden ein paar Monate später, und dann übernimmt Faulheit den Staffelstab. Und siehe da: Der Typ ist schon zu träge, sich auf den Weg zu seiner Geliebten zu begeben, macht sich ein Computerspiel oder eine Serie an und gönnt sich eine Pizza vom Lieferdienst. Oder noch schlimmer: Kauft sich eine im Supermarkt und wärmt sie dann in der Mikrowelle auf. Totes Essen für faule Leute. Faulheit kommt dann zu mir und gibt mir einen High Five.
„Ich weiß, was so einer wie du braucht“, sagte Faulheit und schob Alexander die duftende Lasagne hinüber. „Na? Sei nicht faul, schnupper wenigstens mal dran!“
Hier setzten natürlich seine Instinkte ein, und Alexander griff nach dem Essen. Er hatte in sich die Kraft gefunden, gegen die Faulheit anzukämpfen, die Augen zu öffnen, sich aus der liegenden in die sitzende Position zu bringen. Er schaute sich seine Gesprächspartnerin an und sah eine schöne, dünne, blauäugige junge Frau mit Pagenschnitt und feinen roten Lippen vor sich.
„Lass es dir schmecken“, lächelte Faulheit und erhob sich, „ich gehe duschen. Iss etwas, trink deinen Tee. Du kannst dich gerne in unserer Wohnung umschauen, wenn du doch wieder Kräfte in die spürst.“
Faulheit ließ meinen Alexander allein, und der war sich nicht zu schade und auch nicht zu faul, die Lasagne halb aufzuessen. Er wunderte sich darüber, was mit seinen Bewegungen passiert war. Es kam ihm vor, als hätte er nicht eine Nacht auf dem Sofa liegend verbracht, sondern eine ganze Woche. Jede Regung fiel ihm schwer, als hätten sich seine Muskeln zurückgebildet. Als seien seine Muskeln zusammengeschmolzen und hätten sich in Fett verwandelt. Radioaktiv wie wir Sünden sind, hatten wir unbemerkt unsere Wirkung auf Alexander und ließen seine Kräfte schwinden, einfach dadurch, dass wir uns in seiner Nähe aufhielten. Um sich zu versichern, dass bloß eine Nacht vergangen war, nicht eine Woche oder zwei, holte Alexander sein Handy aus der Tasche, fand dann seinen Geldbeutel und überprüfte, ob sein Geld noch drin war.
Während Faulheit sich summend wusch, brachte Alexander eine Pilgerreise in die Küche hinter sich. Jeder Schritt fiel ihm schwer. Aber er war es gewohnt, jeden Morgen mit einer Tasse Kaffee zu eröffnen. Nachdem er sich an der Lasagne sattgegessen hatte, begann er die Ungerechtigkeit der Situation zu spüren, in die er da geraten war. Das war doch nicht richtig! Anstatt zur Arbeit zu gehen, befand er sich hier wer weiß wo, mit wer weiß wem, und dann sollte der Tag auch noch mit einem grünen Tee anstelle seines geliebten starken Kaffees anfangen… Verärgert stand er vom Sofa auf und ging in die Küche, um Kaffee zu finden und die Situation wenigstens ein bisschen geradezubiegen… Die Gewohnheit ist eine weitere Waffe, die einem im Kampf gegen die Faulheit hilft. Sie legt im Gehirn das Fundament, auf dem sich eine Persönlichkeit aufbauen kann und dank dessen sie zu verstehen lernt, was genau ihr die richtigen Resultate bringt. Er öffnete die Schubladen und suchte nach etwas, das Kaffee ähnelte. Je mehr Alexander in Bewegung geriet, desto mehr kam er zur Besinnung. Der Nebel vor seinen Augen lichtete sich langsam. Und gleichzeitig begann er nachzudenken und nach Auswegen aus seiner Situation zu suchen. Alexander verstand, dass er bei seiner Arbeit anrufen und Bescheid geben musste, dass er sich verspäten würde. Aber dann kam ihm in den Sinn, dass es besser wäre, um einen Tag Urlaub zu bitten, schließlich hatte er kaum Kraft zu gehen. Alexander begann, sich an mich zu erinnern. Er hatte in der Küche Moleküle meines Geruchs erhascht. Meinen Geruch.
„Rühr bitte den Kuchen nicht an! Den gibt es heute Abend. Er muss noch ein paar Stunden stehen, damit er ganz zart wird. Für den richtigen Geschmack, den man nach einem anstrengenden Arbeitstag wirklich genießen kann, braucht es so eine Alchemie. Du kannst später auch probieren. Wenn du es bis heute Abend hier aushältst“, betrat die schöne Faulheit in einem perfekt gebügelten blauen Kleid die Küche, mit geglätteten Haaren und geschultertem Rucksack.
„Hör mal, wo bin ich hier? Das Mädchen aus der Bar. Wo kann ich die finden?“
„Du willst sie immer noch finden?“
„Ja.“
„Hm…“ Faulheit wunderte sich. Sie hatte gedacht, dass sie mich auf ganzer Linie besiegt hatte, und jetzt war in dem jungen Mann doch wieder das Interesse erwacht. „Sie hat gestern gut mit dir gearbeitet. Na ja – wenn du willst, dann findest du sie auch. Sie schläft immer zu Hause. Warte hier auf sie, auf dem Sofa. Ich muss jetzt zur Arbeit.“
Faulheit wollte Alexander erneut dazu zwingen, kraft ihres unsichtbaren Magnetismus am Sofa festzuwachsen, sie war sogar bereit, ihm Traumsand ins Gesicht zu pusten, aber ihm kamen plötzlich diese Bilder von unserer nächtlichen Begegnung in den Sinn. Mit einer ganz gewöhnlichen Frage brachte er die Sünde aus dem Konzept:
„Wer bist du eigentlich?“, fragte Alexander.
„Eine Freundin deiner nächtlichen Bekanntschaft.“
„Ah, eine Kollegin aus der Arbeit? Eine von den sieben? Wie heißt du?“
„Ähm… Lina, wie ich dir bereits gesagt habe“, meinte die Sündin verwirrt.
„Lina… Lina… Liegen… Bist du die Faulheit?“
Mit einem Mal horchte sie auf. Sie verstand, dass ich ihm gestern unser Geheimnis verraten hatte, dass also Alexander nicht einfach irgendein Mensch vom Sofa war. In Gedanken richtete Faulheit mir einige nicht für Kinderohren bestimmte Flüche aus.
„Was hat sie dir denn erzählt?“
„Dass ihr unsere Leben erst zu Leben macht.“
„Da hat sie dir unser schmutziges Geschäft aber ganz schön romantisch ausgemalt.“
Wollust spielt mit dem Feuer, ärgerte sich Faulheit. Sofort sah sie in Alexander einen Haufen Probleme auf uns zukommen. Vor allem verstand sie, dass hier vielleicht ich das größte Problem darstellen könnte, als Erschafferin solcher idiotischen Präzedenzfälle. Faulheit machte weiter: „Verstehst du denn, dass du jetzt deine Freunde und deine Familie nie wieder sehen kannst, dass du nie mehr in dein normales Leben zurückkehren wirst?“
„Teilweise beginne ich mir das zusammenzureimen“, sagte er und steckte unbewusst seine Hand in die Tasche, in der sich für gewöhnlich sein Telefon befand.
„Und trotzdem willst du immer noch zu Alexandra?“
„Ja, sehr. Es zieht mich irgendwie zu ihr hin. Ich kann auch gar nicht sauer auf sie sein“, sagte Alexander und verstand mit einem Mal, dass der Anruf bei der Arbeit gar nicht mehr nötig war. Er musste auch sein Auto nicht mehr in die Werkstatt bringen und die Winterreifen gegen Sommerreifen austauschen. Er musste keine Miete mehr zahlen. Er musste seine Winterklamotten nicht mehr im unteren Schrankfach verstauen und die Frühlingssachen rausholen. Er musste kein Geld mehr auf sein Handy laden und die Internetrechnung bezahlen. Er musste das Skript für den aufdringlichen Kunden nicht fertigschreiben, der selbst nicht wusste, was er wollte. Er musste nicht mehr darüber nachdenken, wo es ein halbwegs preiswertes Mittagessen gab. Er musste nicht mehr über den Sinn seines Lebens nachdenken und darüber, was von ihm einmal bleiben würde. Ob er nicht umsonst dreißig Jahre lang Sauerstoff weggeatmet hatte. Er war jetzt frei von menschlichen Sorgen, alles, was er jetzt noch wollte – das war es, mich noch einmal zu sehen. Und irgendwo tief drin wusste er, dass das nicht richtig war, aber etwas lockte ihn, die Stimme der Vernunft zum Schweigen zu bringen und wieder einfach nur in meinen Augen zu versinken.
Faulheit atmete einmal tief durch, holte ihr Handy heraus und schrieb mir eine wütende Nachricht auf Viber. Sie betrachtete diesen jungen Mann und wusste nicht, was sie jetzt mit ihm machen sollte. Allein lassen konnte sie ihn nicht mehr. Aus ihm war ein nicht ungefährlicher Zeuge geworden. Aber vielleicht wollte Faulheit ihn auch einfach nicht allein lassen. Sie dachte darüber nach, was ich denn hatte und sie nicht – warum sollte sie nicht genauso mit einem Menschen spielen dürfen?
„Leider kommt Wollust erst am Abend nach Hause. Wo dir die Theorie ja bereits bekannt ist, kann ich dir vielleicht die Praxis zeigen. Begleitest du mich zur Arbeit?“
„Und was genau ist deine Arbeit?“
„Meine Arbeit ist besser als alle dir bekannten Arbeiten. Wir werden einfach durch Kyjiw spazieren. In meinem Rucksack habe ich einen Beutel mit Samen. Wir werden in den Menschen Zweifel sähen, wir werden uns mit ihnen Ausreden ausdenken, werden mit ihnen auf morgen verschieben, was sie heute hätten besorgen können. Unsere Faulheitssamen werden in ihren Körpern wachsen, und wir kommen derweil an die frische Luft. Gefällt dir der Plan?“
„Klingt interessant.“
„Dann lass und gehen. Aber ich warne dich: Je länger du neben mir hergehen wirst, desto fauler wirst du werden. Sollen wir deine Geistesstärke testen?“
Sie hatten es eilig. Und sie machten sich auf. Liefen. Flogen. Faulheit hatte ihre Menschengestalt angenommen und setzte sich auf ihr Motorrad, Alexander saß hinter ihr und umfasste ihre Taille. Eine Berührung reichte, und seine Augen begannen zuzufallen. Zum Glück kamen sie in keinen Stau, und die Fahrt von der Saksahanskyj-Straße bis zum Chreschtschatyk war ohnehin kurz.
Als sie damit auf der Kyjiwer Hauptstraße ankamen, parkte Faulheit das Motorrad und wurde durchsichtig. Es ging los. Unsichtbar für das menschliche Auge führte die Sündin Alexander hinter sich her, verschwand augenblicksweise, und diese Augenblicke genügten ihr für eine Million Vorhaben. Immer, wenn Faulheit Alexander allein ließ, begann er einen Fluchtplan auszuhecken, versuchte, in der Menge zu verschwinden, mit dem Strom der Touristen zu verschwimmen. Und doch war er zu träge, konnte sich zu nichts durchringen. Und zu schnell kehrte sie wieder zurück, nahm ihn bei der Hand, und dann setzten sie ihren Weg zu zweit fort. Die Gedanken darüber, was er tun sollte, verstummten. Alexander ließ sich treiben und ging mit, wohin er geführt wurde.
Sie mussten schnell gehen. Faulheit säte ihre Samen. Und sie goss Samen, die sie früher gesät hatte. Sie ließ keinen Laden aus. Sie überging keinen Verkäufer, der davon träumte, zu kündigen und seine Ideen in die Tat umzusetzen. Sie eilte durch jedes Kyjiwer Großraumbüro, schaute bei Studenten vorbei, die sich herausnahmen zu denken, anstatt einfach nur mitzuschreiben. Sie besuchte Hausfrauen, die nach Rezepten googelten, die sie mehr als eine Stunde Arbeit gekostet hätten. Sie flüsterte Schülern deren vergessene Passwörter für soziale Netzwerke und Datingapps zu.
Faulheit tötete Ideen, legte in den Menschenseelen ihr klebriges, zähflüssiges Sekret an, das deren Lust am Leben erstickte. Manch einer spuckte ihre Samen aus. Kündigte seinen Job und begann für seine eigenen Ideen zu kämpfen. Stellte dem Dozenten eine Frage, nötigte ihm eine Erklärung für das Gesagte ab, lauschte aufmerksam seiner Antwort. Ging in die Küche, um den Ehemann zu überraschen. Aber die meisten erlagen dem Zauber der schönen Frau. Diese Menschen legten ihre Hände in den Schoß und ließen Faulheit sich an ihrer Energie laben.
„Ich bin so erschöpft“, sprach Alexander nach vier Stunden gemeinsamer Wanderung. In dieser Zeit hatten sie es zu zweit bis hoch zur Bohdan-Chmelnyzkyj-Straße und zum Siegesprospekt geschafft. „Meine Füße. Ich kann nicht mehr laufen.“
„Aber wir haben noch nicht einmal die Hälfte davon geschafft, was wir uns vorgenommen haben.“
„Ich kann nicht mehr.“
„Gib es zu: Du willst einfach nicht mehr.“
„Ich kann nicht mehr.“
„Der Mensch kann alles. Deswegen ist er überhaupt ein Mensch. Sei ehrlich: Du willst einfach nicht mehr. Weil ich bei dir bin. Selbst wenn ich dich gerade nicht mit Faulheit infizieren will, tötet jede meiner Bewegungen dein Interesse an allem ab, was sonst um uns herum passiert.“
„Seid ihr alle so teuflisch selbstverliebt, wollt immer nur gewinnen und dass die Leute euch gestehen, dass sie gegen euch wehrlos sind?“
„Ehrlich gesagt nein. Ehrlich gesagt bewundere ich gerade die Menschen, die mich niederringen.“
„Ich wollte Alexandra sehen, nicht all diese Leute, denen du das Leben vermasselst.“
„Dann bringe ich dich halt zu uns nach Hause“, sagte Faulheit ein wenig verärgert. Sie war genervt von seiner Schwäche, die sie immer mehr belastete und ihre Arbeit verlangsamte. Sie dachte daran, wie er sie am Morgen beunruhigt hatte, aber inzwischen rief sein fauler Körper in ihr nur noch Verachtung hervor und machte ihr keine Angst mehr.
„Leg dich schlafen. Wenn du aufwachst, wird Alexandra schon zuhause sein. Sie wird dich dann wecken.“
Faulheit nahm hinter einem Baum ihre Menschengestalt an und hielt dann ein Taxi an, denn das Motorrad stand noch auf dem Chreschtschatyk. Sie fuhr mit unserem Gefangenen nach Hause. Im Auto schlief er fast ein, schließlich saß Faulheit direkt neben ihm. Sie befürchtete, ihn zu berühren, schließlich hatte sie keine Lust, seinen schweren Körper in den dritten Stock hochzuschleppen. In der Wohnung legte sich Alexander auf das Sofa und machte die Augen zu. Faulheit hatte ihm zugezwinkert, und er war sofort eingeschlafen. Und die Sündin eilte zurück zur Arbeit. Ohne ihn ging ihr die Arbeit deutlich leichter und schneller von der Hand. Aber gleichzeitig ertappte Faulheit sich bei dem Gedanken, dass sie Alexander vermisste. Seine Naivität und Schwäche, sein interessiertes Gesicht. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte – unsere Geheimnisse zu verraten bereitete nicht nur mir Freude. Alexander hatte für sie aus einem gewöhnlichen Arbeitstag einen besonderen gemacht und Faulheit dazu genötigt, ein weiteres Mal ihrer eigenen Macht gewahr zu werden.
*
Ein Augenblick verging – und die Sündin war vom Zentrum Kyjiws ins Viertel Borschtschahiwka gelangt. Ohne Alexander konnte sie sich erlauben frei durch Kyjiw zu fliegen, in der Hoffnung, dass das Motorrad auf dem Chreschtschatyk an seinem Platz blieb. Faulheits Arbeitstag ging weiter. In der Wohnsiedlung am Stadtrand von Kyjiw erregte ein Mann bei der schlanken Schönheit großes Interesse. Faulheit betrat seine Wohnung. Die typische Wohnung eines fünfunddreißigjährigen Junggesellen, der weite Teile seines Lebens ins Spinnennetz der Trägheit verstrickt war. Überall Müll und Staub. Dreckiges Geschirr. Die abgewetzten Tapeten als unmerkliche Ernte seiner Nichtstuerei. Sofort dachte sie, dass sie hier auch heute den Sieg davontragen würde, sie war hier zu Gast bei einem Stammkunden. Und doch – dreckiges Geschirr wird nicht immer deinen Sieg anzeigen, meine liebe Frau Faulheit.
Das Verhalten von Faulheits Kunden war untypisch. Irgendetwas las er eifrig im Internet, machte sich dabei in einem Büchlein Notizen. Sein Geist war am Überkochen. Er hatte begonnen, in eigenen Gedanken und Ideen einen Wert zu sehen und hatte sich deswegen sogar so ein mainstreamiges Moleskine-Notizbuch gekauft. Was passierte hier? Faulheit konnte es nicht verstehen. Woher dieser Kampfgeist? Oho, eine Idee. Oho, eine Erleuchtung. Sein Gehirn war so aktiv und mit sich im Reinen, dass es bereits eine kleine Portion Dopamin ins Blut abgegeben hatte. Dementsprechend fühlte sich der Mann sehr beschwingt und munter, er glaubte, das Rezept für seinen Erfolg entdeckt zu haben. Er hatte festgestellt, dass er fünfunddreißig war und dass es nicht klappen würde, das ganze Leben lang mit Trading auf Forex sein Geld zu verdienen. Er hatte beschlossen, eine Website ins Leben zu rufen. Also los. Faulheit tauchte tief in ihn ab. Er reinigte gerade seine Seele von dem Schleim aus Zweifeln und Ängsten. Jede Zelle seines Körpers füllte sich mit Glauben. Oh nein! In seinem Blut floss Motivation. Wie bitte? Er hatte auch noch beschlossen, mit Sport anzufangen? Hatte er sich etwa verliebt? Nein. Er hatte bloß lange nachgedacht und beschlossen, sein Leben zu ändern. Er hatte Stück für Stück Kräfte getankt und schließlich genug beisammen. Eine Erkenntnis führt Energien zu, dank derer man die Trägheit niederringen kann. Natürlich war Faulheit trotzdem stärker und hatte mehr Energie. Nun gut, lächelte die Sündin und säte ein paar neue Samen in seiner Seele. Und jetzt? Scheint es dir jetzt vielleicht, dass aus deinen Ideen doch nichts wird? Wohin denn so eilig? Draußen ist es hell, die Menschen werden dich auslachen. Deine ungeschickten Bewegungen. Dein Fett wird beben, und überhaupt könnte man in den Falten deines Körpers Drogen über jede Grenze schmuggeln. Du musst die Leute doch nicht provozieren. Du kommst beim Joggen höchstens einen Kilometer weit. Na gut – wenn du willst, dann mach halt den Omas auf den Bänken vor den Hauseingängen eine Freude, die haben sicher lange nicht so gelacht, lange nicht so ein um Luft ringendes Wildschwein wie dich gesehen. Da ist es doch besser, bei seiner Gewohnheit zu bleiben: Mach Forex auf, mach da deinen Einsatz, hol dir dein erbärmliches Prozent für jeden geworbenen Kunden, bezahl deine Nebenkosten, kauf dir Pelmeni. Mach dich nicht größer, als du bist, um es mal so zu sagen. Und deine Idee für die Website ist jetzt auch nicht gerade neu. Keiner braucht das wirklich. Die Leute suchen im Internet ohnehin nur Pornos und Salatrezepte mit Mayonnaise.
Faulheit lächelte. Sie hatte alles getan, was sie tun musste. Sie sprang aus seinem Körper und wollte sich von hier fortmachen. Sie ging langsam zur Tür und lauschte. Sie hörte das langsame Ticken der Uhr vor dem Hintergrund einer vollkommenen Stille. Stille. Stille. Sie hatte gewonnen. Doch plötzlich wurde die Stille vom Tippen auf der Tastatur unterbrochen. Er gab nicht auf. Na und, dann sollen sie doch lachen? Damit verlängere ich das Leben von ein paar Omas. Meine Ideen sind blödsinnig? Macht nichts. Dann mache ich damit halt mal eine Erfahrung. Dann habe ich halt auf meinem TED-Talk was zu erzählen. Da sage ich dann: Wisst ihr, ich habe mich bis zu meinem fünfunddreißigsten Lebensjahr derart fertig gemacht, aber dann hat mich so eine blödsinnige Idee gepackt, und die hat mir Leben eingehaucht. Alle haben die Idee damals für Blödsinn gehalten. Aber ich habe gekämpft. Und jetzt stehe ich hier.
Er setzte einen Punkt unter sein Dokument, schloss es, schaltete seinen Computer aus und ging seine alten Sneakers suchen. Als würde er spüren, dass Faulheit bei ihm zu Gast war, in seinem Türrahmen stand, schaute er ihr still in die Augen, ein wenig aufsässig und mit dem Mut der Verzweiflung. Und begann sich die Schuhe zu binden. Aber die Versucherin gab nicht so einfach auf. Noch einmal. Nur für den Fall. Eine letzte Hoffnung. Die Sündin holte tief Luft. Deine Sneakers. Sie sind alt und löchrig. Die Frauen und Männer draußen werden dich auslachen. Ganz Borschtschahiwka wird dich auslachen. Und die Assis im Hof werden mit ihren Sonnenblumenkernen nach dir werfen. Joggen geht man in richtigen Joggingschuhen, mit solchen Schuhen wie deinen ist das sogar gesundheitsschädlich. Er hielt inne und betrachtete sich einen Moment lang im Spiegel.
„Fang doch Montag an! Oder wenigstens erst morgen. All you need is Sofa“, flüsterte Faulheit ihm ins Ohr.
Zweifel. Seine Augen inspizierten im Spiegel seine gelbliche Haut, das Doppelkinn, dass man auch mal wieder rasieren könnte. Dann fiel sein Blick auf die schmutzigen Turnschuhe mit den schwarzen Schnürsenkeln und dem kleinen Loch in der Sohle. Die Zweifel verzogen sich – er griff nach seinen Kopfhörern, machte seine Lieblingsband an, schloss die Wohnungstür von der anderen Seite ab, ließ Faulheit in seiner Wohnung zurück. Und sie ging zu seinem Computer, öffnete Opera und schaute seinen Verlauf durch. Er hatte sich heute nicht einmal in einem sozialen Netzwerk eingeloggt. Nicht schlecht, das musste man zugestehen. Faulheit hatte den Kampf verloren.
Wir lieben es, die Leute mit unserem Wesen zu Grunde zu richten, aber noch mehr lieben wir die Menschen, die in sich die Kraft finden, sich von uns nicht zu Grunde richten zu lassen. Ihre Stärke ruft Respekt hervor. Faulheit schob den Vorhang zur Seite, schaute zum Fenster raus, sah, wie er das Haus verließ und langsam die Straße hinab joggte. Anfangen – das war schon die halbe Miete. Aber trotzdem stand ihm das Wichtigste noch bevor. Früher oder später will man immer aufgeben und stehen bleiben. Faulheit würde auf jeden Fall wiederkommen.
1.
Gott hat uns allmächtig gemacht, noch dazu anziehend und betörend für die Menschen, aber irgendwie hat er dabei uns selbst vergessen. Wir konnten nie wirklich glücklich sein. Wir richteten mit unserem Wesen die Menschen zu Grunde, und doch fanden die immer wieder Kraft, sich von uns freizumachen und glücklich zu werden. Und in solchen Momenten bewunderten wir sie, sprachen von der nur ihnen eigenen Stärke. Und waren ein bisschen neidisch.
Warum genau das – allen Versuchungen mit gesenktem Kopf zu widerstehen? So sieht nun einmal der Weg eines Menschen aus, der den Berg besteigen kann, der seine Seele so mit Liebe und Licht angefüllt hat, dass er ohne Drogen und Alkohol glücklich ist, glücklich ohne Illusionen. Das Geheimnis des Glückes ist einfach: Den eigenen Traum finden, an ihn glauben und alles für ihn tun, bis man ihn erreicht hat. Dann noch einen Traum finden, einen noch größeren, versteckt auf dem Gipfel eines noch höheren Berges. Diesen Berg ersteigen, mit einem schweren Rucksack auf dem Rücken, die Wollust abschütteln. Nie innehalten. Die Faulheit abschütteln, wenn sie dir einflüstert: „Gib auf!“ Die Gefräßigkeit abschütteln, die alle Vorräte noch am Fuß des Berges vertilgen will. Die Eifersucht abschütteln, der dir nahelegt, Missgunst gegen die Freunde zu hegen, die gemeinsam mit dir dem Traum entgegensteigen, wo es doch in der heutigen vernetzten Welt unmöglich ist, allein einem Traum nachzugehen. Die Wut abschütteln, der dir jedes Mal die Röte ins Gesicht treiben will, wenn du hinfällst, dich zu Dummheiten zwingt, deine Pläne durchkreuzt, deinen Traum zu einem unerreichbaren Stern werden lässt. Den Rausch der Betörung abschütteln, die dir am Morgen vorschlägt, auf halbem Weg stehen zu bleiben, um einfach mal den Sonnenaufgang zu genießen. Wieder die Eifersucht abschütteln, der dich zwingt, die Augen vor der Schönheit zu verschließen und einzig den fremden Hintern wahrzunehmen, der es höher als du geschafft hat oder die nächste Anhöhe bereits erklommen hat. Eine jede von uns abschütteln, den Rucksack schultern, sich reinigen, im Regen reinigen, im Schnee reinigen, handeln.
Handeln.
Handeln.
Vor Erschöpfung zusammenbrechen. Aber dann aufstehen und die Schwielen auf den eigenen Händen begutachten, vom Berg ins Tal blicken, unter jeden Stein gucken. Wo bist du nur, mein Glück? Ich bin doch so lange in deine Richtung gewandert. Wo bist du denn? Ach, da! Mit beiden Hängen nach dem Glück greifen, innehalten, es schmecken, nicht mit dem Lachen aufhören. Den Nachbarn zuwinken, die benachbarte Gipfel erklommen haben. Erkennen, dass man gar nicht absteigen muss, um zu diesen Nachbarn zu gelangen. Man kann einfach bei ihnen vorbeischauen, einen Tee trinken, Erfahrungen vom Aufstieg austauschen. Und dann geschwind zurückkehren. Zum eigenen Glück. Sich in einen Korbstuhl setzen und darüber nachdenken, wohin es nun weitergehen soll. Zu lange sitzenbleiben darf man nicht. Innehalten ist gegen die Natur. Und wir, die Sünden, denken uns bereits neue Tricks aus. Jede von uns wird versuchen, noch einmal verführerischer zu werden. Denn je höher ihr gekommen seid, je mehr Glück ihr erfahren habt, desto größeren Genuss können wir euch geben, um euch in Versuchung zu bringen, auf unsere Seite zu ziehen, um euch zu Sündern zu machen, um euer Glück in unseren Genuss zu verwandeln, um euch mit unserem Wesen zu Grunde zu richten.
Und in der Zwischenzeit könnt ihr euer Glück nicht bei euch behalten, müsst es sofort teilen, es nimmt verschiedene Formen an, wird zu eurer übersprudelnden Energie. Ein Teil davon wird zu Geld, ein Teil zu der Hand, die ihr eurem Freund reicht, der gerade seinen eigenen Berg besteigt, ein Teil zu der Zeit, in der ihr euch mit Büchern oder eurem Äußeren beschäftigt.
Das Glück nur für sich zu behalten ist schwer, und ihr werdet den Einen finden, den Einzigen, der euer Glück nicht nur mit euch teilen, es ganz verstehen, euren ganzen Weg hierher wertschätzen kann, sondern auch noch sein eigenes Glück mit euch teilen wird. Eure Augen werden leuchten. Und auf der nächsten Wanderung könnt ihr sicher sein: Ihr werdet euren Rucksack nicht alleine tragen, jemand wird euer Wasser nachfüllen. Und dann schaut ihr euch in die Augen, und ihr habt beide den gleichen Gedanken, und ihr habt beide das gleiche Glück, und der nächste Gipfel gehört euch gemeinsam. Und die Sünden habt ihr gemeinsam abgeschüttelt.
Übersetzung: Jakob Wunderwald