Hell leuchten am Meer ihre Lichter,
darüber wölbt sich die Himmelskuppel:
Die Stadt Mariens. Die Stadt der Würde.
Das unglaubliche Mariupol.
Dieser Name, ein kostbares Kleinod,
berührt uns seit Urzeiten, schön und erhaben.
Dass jene Maria aus Galizien stammt,
das wissen nur jene, die es zu wissen haben.
Sie finden sich mitten im einfachen Volk
(und nicht in literarischen Werken!).
Die Burschen fahren von ihren Posten in die Stadt,
den Staub abzuwischen, sich mit Speisen zu stärken.
Ihr Gehör erkennt ganz gekonnt,
wessen Schüsse hinter dem Horizont ertönen.
Ein inniger Segen wird ihnen zuteil
von Maria und der Stadt Mariens.
Ich bin nicht der einzige Kluge,
doch wenn Sie gestatten, will ich ergänzen:
Von hier an die Front ist’s eine halbe Stunde,
nach Kyiv hingegen sind’s ganze zwanzig…
Dass diese Stadt auch wahrlich besteht,
das konnte ich definitiv auskundschaften,
als ich „Die kleine Vera“ sah
mit all den industriellen Landschaften.
Ich sage es maximal offenherzig:
Der Stadt fällt die Wiedergeburt leichter infolge
dessen, dass hier Dmytro Chichera lebt,
er ist Fotograf, er ist Zeitzeuge.
Ich will nicht für alle Ukrainer sprechen,
ich mag ja nur jene, die ich zu verstehen wähne –
unter ihnen ist auch Оleh Ukraintsev
sowie Olena und ihre zwei Söhne.
Die Anmut der Stadt erfüllt mein Erinnern,
sie ist einfach außergewöhnlich!
Dort lebt die Dichterin Oksana Stomina,
zart, feinfühlig und zierlich.
Träumerisch leuchtet sie über dem Meer,
Sonnenumwoben mag sie weiterhin blühen,
meine heitere, herrliche Stadt!
Mariupol. Die Stadt Mariens.
Übersetzung aus dem Ukrainischen: Stefaniya Ptashnyk
„Die kleine Vera“ (Originaltitel: Маленькая Вера) ist ein sowjetischer Spielfilm unter der Regie von Vassilij Pitschul (1961-2015), der im Jahre 1988 gedreht wurde. Sein Regisseur war gebürtiger Mariupoler.