FESTIVAL
10 Jahre „Eine Brücke aus Papier“
Vor 10 Jahren, in der letzten Augustwoche 2015, kamen wir zum ersten ukrainisch-deutschen Schriftstellertreffen in Lwiw in der Ukraine zusammen. Getroffen haben sich ukrainische und deutsche Schriftstellerinnen und Schriftsteller und Wissenschaftler, Übersetzer:innen und Dolmetscher:innen. Viele Treffen folgten, leider 2022 auch der Angriffskrieg. Unsere Treffen wurden erschwert, aber unsere Verbindung schmiedete sich umso enger.
Auf dem International BookForum 2025, das vom 3. – 5. Oktober in Lwiw stattfindet, werden Verena Nolte und Alexander Kratochvil, auf Einladung der Festivalleitung, dort „Eine Brücke aus Papier“ vertreten und mit ukrainischen Teilnehmenden der ersten Stunde und weiterer "Brücke aus Papier"-Treffen auftreten.
Freitag 3. Oktober, 13:00 – 14:00 Uhr
Ethnographisches Museum, Svoboda Ave. 15
Übersetzung, Empathie, Solidarität. Ein Gespräch über die Rolle der Übersetzung und des Übersetzers in schwierigen Zeiten
Verstärkt die besondere historische Erfahrung, die die Ukraine derzeit machen muss, die Unübersetzbarkeit unserer Bedeutungen, Ideen und Botschaften? Ist ein Übersetzer heute mehr als nur ein Übersetzer, und wenn ja, was genau bedeutet dieses „Mehr“? Gibt es etwas, das absolut unübersetzbar ist? Auf welche Kontexte sollten wir uns stützen, um unsere Existenz in Kriegszeiten für diejenigen verständlicher zu machen, die keine solchen Erfahrungen haben? Welche alten und neuen Stereotypen über die Ukraine stehen dem im Weg?
Darüber und über vieles mehr sprechen wir mit Übersetzern, die zu den brillantesten Botschaftern der ukrainischen Literatur in der Welt gehören.
Mit: Alexander Kratochvil (Deutschland), Marcin Gaczkowski (Polen), Daria Pavlesen (Kroatien)
Moderator: Ostap Slyvynsky
Partner: Publishers' Forum, Themencluster „Zusammengehörigkeit“, Goethe-Institut Ukraine
„Eine Brücke aus Papier“ 2022 in Weimar; Foto : @ Mila Pavan
Samstag, 4. Oktober, 11:30 – 12:30
Ethnographisches Museum, Svoboda Ave. 15
90 | BP | Präsentation
10 Jahre „Eine Brücke aus Papier“
Aus Protest gegen die Annexion der Krim und die teilweise Okkupation des Donbas durch Russland gründete sich 2015 das ukrainisch-deutsche Literatur- und Kunstprojekt „Eine Brücke aus Papier“ als in Lwiw ukrainische und deutsche Schriftsteller und Wissenschaftler zu mehrtägigen öffentlichen simultan gedolmetschten Gesprächen und Lesungen zusammenkamen. Jährlich folgten weitere Treffen und Kunstaktionen in ukrainischen und deutschen Städten mit wechselnden Teilnehmern. So entstand eine enge kulturelle Vernetzung zwischen den Literaturen und Künsten beider Länder.
Mit: Verena Nolte, Alexander Kratochvil, Juri Andruchowytsch, Juri Durkot, Chrystyna Nazarkewytsch, Grigory Sementschuk
Moderation: Jurko Prochasko
Partner: Kulturallmende gUG „Eine Brücke aus Papier“, Goethe-Institut Ukraine, Publisher‘s Forum Lviv
SO FING ALLES AN… Pressekonferenz 2015 im Rathaus Lwiw. Von l. nach r. Iryna Rybko, Tanja Maljartschuk, Grigory Sementschuk, Verena Nolte, Nadja Hrynyk; Foto: @ Taras Gakavchyn
Erste Stadtführung in Lwiw mit Jurko Prochasko; Foto: @ Taras Gakavchyn
5.Oktober , 12.00-12.45
Lviv Municipal Art Center
Stefanyka Street, 11
Kann man sich in Geschichten verstecken? Literatur als sicherer Ort für Erinnerung und Trauma.
Mit: Alexander Kratochvil, Bohdan Kolomijtschuk, Jurko Prochasko
Partner: Goethe-Institut Ukraine, Publisher‘s Forum Lviv